Beruf:
Trompeter , Sänger, Schauspieler
Geburtsort: New
Orleans
Geburtsdatum: 4. August 1901
Gestorben:
6. Juli 1971 (New York)
L.A.
gab als Geburtsdatum gerne den 4. Juli (amerikanischer
Unabhängigkeitstag !) 1900 an, was bei einem Großteil der
Bevölkerung sehr beliebt war - vor allem, wenn (wie damals oft
üblich) das genau Geburtsdatum nicht mehr zu ermitteln war !
Filme: u.a. "The Glenn Miller Story", "Hello Dolly"...
Kurz-Biographie
Louis Armstrong gilt
sicher vielen bis heute als einer der einflussreichsten Jazz-Trompeter &
Jazz-Sänger ! Sowohl seine tiefe (Reibeisen-)Stimme, als auch sein eingängiges
Trompetenspiel sind unverwechselbar. Auch als Schauspieler bekam Armstrong mehrere
Rollen angeboten und wirkte in einigen bekannten Filmen mit. Sein musikalischer
Einfluss reicht weit bis in die heutige Jazz-Szene hinein.
L.A. hatte eine schwierige Kindheit. Der Vater (ein
Fabrikarbeiter) ließ früh die Familie sitzen und seine Mutter wechselte oft die
Freunde, so dass der kleine Louis ständig wechselnde Bezugspersonen und „Stiefväter“
hatte. Die Nachbarschaft war geprägt von Spielern, Prosituierten und Zuhältern.
Nicht eben die allerbeste Voraussetzung, um nicht selbst in ein entsprechendes Milieu abzurutschen… Der
Junge wuchs entsprechend bei seiner Mutter und Großmutter (mütterlicherseits)
auf und zeigte bereits früh Interesse für die Musik.
Mit sieben Jahren musste er bereits Zeitungen verkaufen und
wenig später sang er in einem der vielen Straßen-Quartette, um sich ein paar
Pennies dazuzuverdienen. Bald nach der Grundschule freundete er sich mit einem
Altwarenhändler an, der ihm auch schließlich mit zu einem Kornett verhalf.
Dieses erlernte er zunächst autodidaktisch, woran sich bereits das große Talent
von Louis erkennen ließ. Im Alter von 11 Jahren verließ er die Schule, um sich
einer nicht offiziellen Musikgruppe zuzuwenden.
Ein einschneidendes Erlebnis war jedoch die Silvesterfeier
1912: Armstrong schoss mit der Pistole seines Onkels in die Luft, weshalb er in
eine Erziehungsanstalt geschickt wurde. Dort hatte er jedoch Gelegenheit Musik
zu studieren. Er spielte Kornett und Horn und wurde schließlich Leiter der
Schulband.
1914 verließ Louis Armstrong die Schule, nahm körperliche
Arbeit an und versuchte sich weiterhin als Musiker zu etablieren. Er kam unter
die Fittiche von Joe „King“ Oliver (Kornettist) und als Joe nach Chicago
übersiedelte, bekam er die Chance ihn bei der Kid Ory Band zu ersetzen. Zu
jener Zeit spielte er u.a. etliche Engagements auf Mississippi-Dampfern. 1918 heiratete
L.A. zum ersten mal, doch die Ehe mit Daisy Parker (die kurz nach der Trennung
verstarb) hielt nicht lange. Die beiden adoptierten den 3-jährigen Sohn Clarence
von Louis Cousine Flora, die kurz nach der Geburt ebenfalls verstarb. Um den
behinderten Clarence Armstrong kümmerte sich Louis Zeit seines Lebens.
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PLAYALONGS FÜR TROMPETER
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1922 zog er nach Chicago um sich Olivers Band anzuschließen.
Er heiratete schließlich Lillian Harden, die Pianistin von King Oliver. Sie
ermutigte ihn letztlich diese Band wieder zu verlassen und sich Fletcher
Henderson in New York anzuschließen. 1925 kehrte er jedoch wieder zurück nach
Chicago und spielte mit den Dreamland
Syncopators, der Band seiner Frau. In diesem Zeitraum wechselte er auch von
Kornett zu Trompete.
Dank seiner musikalischen Fähigkeiten nahmen immer mehr
Insider von ihm Notiz, was schlussendlich im Nov. 1925 in seinem
Recording-Debüt als Bandleader mündete. Es begann nun eine Serie von
Studioaufnahmen mit zunächst reinen Studiomusikerbesetzungen unter den
Bandnamen „Hot Fives“ und „Hot Sevens“. Live hingegen ließ er sich von
verschiedenen Orchestern begleiten. 1926 hatte er seinen ersten TOP 10 Hit, dem
bis 1966 dann noch 78 weitere Billboard Chart-Hits folgen sollten.
1927 trat er dann
auch erstmals öffentlich mit eigener Band auf: „Louis Armstrong & his
stompers“. 1932 folgte der erste Number One Hit, mit einer Version des
mittlerweile zum Jazz-Standard etablierten „All of me“. Ab 1932 führten den
Musiker mehrere Tourneen nach Europa und kurze Zeit später durch die ganze
Welt. Durch diesen Weltruhm bedingt, sandten die USA den Künstler auch gerne
als „musikalischen Mobilmacher“ durch die Welt – es war die Zeit des Kalten
Krieges. In Ghana etwa füllte L.A. ein Stadion mit bereits 100.000 Zuschauern.
Zusammen mit anderen Jazz-Größen wie Dizzy Gillespie oder
Duke Ellington setzte sich L.A. zunehmend für Bürgerrechte, vor allem auch für die
Rechte von Afro-Amerikanern ein. Der Musiker, der schon früher Probleme mit dem
Herzen hatte, erlag schließlich am 6. Juli 1971 in New York einem Herzschlag.
Sein mit bekanntester Song, der auch auf die Filmleinwand gebannt wurde ist „What
a wonderful world“ – gesungen mit einer Stimme, die sich tief ins kollektive
Jazz-Gedächtnis eingegraben hat !
Jörg Sieghart
Quellenangabe: www.legacyrecordings.com;
www.louis-armstrong.net; www.louis-arnstrong.com; Der Neue Brockhaus,
Wikipedia (engl.)
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